Sie war eine der wichtigsten literarischen Stimmen der Generation nach Bichsel/Muschg/Pedretti/Steiner. Zugleich war Ruth Schweikert Anregerin, Mentorin, Aktivistin, vielseitig engagiert. Ihr Werk ist nicht gar so umfangreich, ihre Nachwirkung beträchtlich. Am 4. Juli ist Ruth Schweikert, nur 57 Jahre alt geworden, gestorben.
Im Herbst 2021 kam sie im bücherraum f vorbei und nahm einen Podcast auf. Und zwar zu Paulette Brupbacher-Raygrodski. Sie porträrtierte die feministische Ärztin und Sozialreformerin damals für den Band “Projekt Schweiz” im Unionsverlag, und es war typisch für sie, warum sie gerade Brupbacher gewählt hatte: Sie hatte, sagte sie, schon länger etwas über diese faszinierende, teilweise auch widersprüchliche Gestalt machen wollen, und jetzt müsse sie endlich die Gelegenheit dazu packen. Ja, Ruth Schweikert war neugierig, begierig. Sie war entschieden, und sie war behutsam. Hier lässt sich ihr Beitrag nachschauen, nachhören.
Neben dem Podcast finden sich auch ihre wichtigsten Bücher im bücherraum f.
Ihr Stimme wird fehlen, ihre Sprache bleibt.
Fotografie: © picture alliance / Erwin Elsner