Projekte

Forschungsstelle Dora Koster

Ein ungebärdiges Temperament, literarisch wie menschlich. Das war die 2017 verstorbene Zürcher Poetin Dora Koster (1939-2017). Mit ihren rund zwanzig Büchern und ihrer ganz eigenen Sprache, ebenso rebellisch wie schöpferisch, gehört sie zur Schweizer Literatur ebenso wie zum Soziotop des Zürcher Niederdorfs. Der Publizist Klaus Vieli hat nach dem Tod von Dora Koster die Initiative ergriffen, ihren Nachlass zu sichern und in die Zentralbibliothek Zürich zu überführen. Stefan Howald hat diesen Nachlass im Rahmen des bücherraums f erschlossen. Die Direktion Kultur der Stadt Zürich und die Adolf-Streuli-Stiftung haben das Unternehmen finanziell unterstützt. Der Nachlass von Dora Koster befindet sich mittlerweile in der Zentralbibliothek Zürich; die Forschungsstelle Dora Koster hat ihren Sitz im bücherraum f, wo auch ihre Bücher zu beziehen sind.

Die neu eingerichtete Website Dora Koster dokumentiert Leben und Werk von Dora Koster. Darauf finden sich eine Biografie, eine Bibliografie ihrer Bücher, Textproben, ein Inventar ihrer Gemälde, Fotos und öffentliche Reaktionen. Ergänzungen und Korrekturen werden jederzeit gerne entgegengenommen; erwünscht sich auch weitere Erinnerungen an und Materialien zu Dora Koster.


Linksbüchnerianismus

Die 2013 entstandene Vereinigung der Freundinnen und Freunde des Linksbüchnerianismus bezweckt, das öffentliche Bild des deutschen Schriftstellers Georg Büchner (1813 – 1837) und dessen politischen, aufklärerischen, radikalen Ansatz zu fördern. Anlass für die Gründung war eine neue Biografie zu Georg Büchner (1813 – 1837), die das Jubeljahr 2013 zum Anlass nahm, nicht nur die alte Schimäre von dem gegen Ende seines kurzen Lebens enttäuschten Revolutionärs aufzuwärmen, sondern Büchner gar noch religiös verklären zu wollen. Dagegen propagierten einige Büchner-Begeisterte aus dem Umfeld der WOZ Die WochenZeitung den Linksbüchnerianismus. Erstmals öffentlich aufgetreten ist er im Oktober 2013 mit einer spontanen Intervention anlässlich der Einweihung einer neuen Linde beim Büchner-Grabmal beim Zürcher Rigiblick. Die lose Vereinigung hat 2015 und 2016 zwei Rundgänge auf den Spuren von Büchner durch Zürich organisiert – diese Aktivitäten sind dokumentiert unter Stefan Howald – Aktuell.

Der bücherraum f will dieses linksbüchnerianische Erbe pflegen. Deshalb gingen vom bücherraum in den Jahren 2018 und 2019 zwei Rundgänge unter dem Motto “Georg Büchner in Oerlikon” aus. Ja, dazu gibt es Etliches zu berichten: Wo Büchner bei der Einreise nach Zürich 1836 die Pferde wechselte. Was Max Frisch zum Fremden und dem Fremden in der Stadt zu sagen hatte. Wie Max Bills geplantes Büchner-Monument aussah, und warum der Louis-Häfliger-Park in der Büchner’schen Tradition steht.

Spezialbroschüren zu den zwei Rundgängen sind über diese Website zu beziehen (Kontaktformular). Weitere Aktivitäten sind für 2022 geplant.