Sind Frauen die geeigneteren Bibliothekarinnen? Ja, sie können es besser mit den Kunden und sind genügsamer, da sie keinen beruflichen Aufstieg anstreben. Tja, das waren noch patriarchale Zeiten, als Bildungspolitiker solche Weisheiten verkündeten. Doch wie ziehen sich Gendergrenzen durch die heutige Bibliothekslandschaft? Welche Bücher stehen in den Regalen, wer leiht sie sich, wo werden die Anschaffungen ausgewählt, und wer schafft den Aufstieg in der Institution? Und dann noch dies: Wie entstanden und wozu braucht es weiterhin spezialisierte Frauen- und Lesbenbibliotheken?
Die beiden Historikerinnen Nora Jäggi und Nathalie Grunder haben ihre Masterarbeiten zu solchen Fragen verfasst. Im bücherraum f haben sie kürzlich zurückgeblickt auf die Geschichte der Frauenbibliotheken, um zu deren Gegenwart voranzuschreiten: zur Frauenbibliothek Riehen, zur feministischen bibliothek in Basel, zum Literaturhaus&Bibliothek Wyborada in St. Gallen und natürlich zu schema f in Zürich. Ihr Vortrag lässt sich hier nachhören: