Vierte Gewalt am Boden? Susan Boos, Präsidentin des Schweizer Presserats, zur aktuellen Medienkrise

Entlassungen bei Tamedia, Einstellung von Regionalsendern bei CH Media, Aufkauf von Lokalzeitungen in Zürich. Zugleich ist die Zahl der News-Deprivierten weiter gewachsen, das heisst Menschen, vor allem Junge, die keinerlei News-Medien mehr benützen.

Über den Druck aufs Schweizer Mediensystem berichtete Susan Boos, Präsidentin des Schweizer Presserats kürzlich im bücherraum. Die Gefahren sind vielfältig. Die Lokalberichterstattung wird durch Mantelzeitungen ausgedünnt. Von der Politik her werden Quellenschutz und Schutz vor präventiven Zivilklagen gegen kritische Recherchen nicht etwa verstärkt, sondern gar abgeschwächt. Und dann kommt noch die KI, mitsamt dem grössten Raubzug aufs geistige Eigentum. Dabei gilt laut Boos: Das bisherige Geschäftsmodell der Zeitungs- und Medienverlage ist längst gescheitert, da die Werbung auf die neuen (un)sozialen Medien abgewandert ist; dennoch bleibt guter Journalismus nötig und wird überleben. Genug Punkte also zum Debattieren.

Der Vortrag samt Diskussion lässt sich hier nachhören:

Die Zahlen und Zitate dazu finden sich in diesem pdf:

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