Grundsicherung? Grundeinkommen? Bedingungslos?
Denknetz-Tagung
Neuorientierung der Sozialpolitik
Perspektiven und Sicherheit für alle
Mit der Corona-Krise wurden die Lücken und Risse im schweizerischen System der sozialen Sicherheit überdeutlich. Die Politik hat für die dringendsten Probleme kurzfristige Lösungen gefunden. Die tiefer liegenden Probleme wurden damit aber nicht behoben. Es ist an der Zeit, Sozialpolitik breiter zu denken als bislang. Die Menschen brauchen in der Gegenwart materielle Sicherheit, sie brauchen aber auch reale Möglichkeiten, ihre Zukunft in die Hand zu nehmen.
Nach einer einleitenden Übersicht zu den Lücken und Mängeln im sozialen Sicherungssystem der Schweiz durch Aline Masé, Leiterin Fachstelle Sozialpolitik der Caritas Schweiz, stellt Francesco Laruffa (Universität Genf, Visiting Postdoc an der Universität Bremen) das Konzept der Sozialinvestitionen vor, das nicht einfach nach den kurzfristigen Anforderungen des Arbeitsmarktes fragt, sondern sich an den Prinzipien der Menschenrechte orientiert.
Anschliessend beleuchten die Autor:innen Ruth Gurny und Beat Ringger ihr neues Denknetz-Buch «Für alle und für alle Fälle», das deutliche Korrekturen in der Sozial-, Bildungs- und Migrationspolitik verlangt. Der Grundsatz dabei lautet: Die Sicherung der Existenz ist ein Menschenrecht, das bedingungslos gelten muss.
Zum Abschluss diskutieren Vertreter:innen der kommunalen und nationalen Politik und der Wissenschaft die Vorschläge im Hinblick auf ihre Plausibilität und Umsetzbarkeit.